Brühren, Jauchen und Kaltauszüge sind Pflanzenschutzmittel, die bei regelmäßiger Anwendung die Gesundheitszustand der Pflanzen fördern.
Zu Beginn der Vegetation werden sie im Abstand von 7-10 Tagen, danach alle 2-3 Wochen eingesetzt. Bei akuten Schädlingsbefall sollten die Anwendungen in kürzeren Abständen mehrmals wiederholt werde.
Je nach Anwendungsbereich gibt es verschiedene Zubereitungsformen:
- Kaltwasserauszug: zerkleinerte Pflanzenteile 24 Stunden (bis 3 Tage) in Wasser einweichen, sieben (überwiegend gegen tierische Schädlinge)
- Brühe: wie Kaltwasserauszug, danach aufkochen und 15 – 30 min sieden, danach sieben
- Tee: zerkleinerte Pflanzenteile mit heißem Wasser aufbrühen, abkühlen lassen, sieben (überwiegend gegen tierische Schädlinge)
- Jauche: zerkleinerte Pflanzenteile, mit Wasser in einem Gefäß (kein Metall) mindestens 10 Tage gären lassen, täglich umrühren, bis es aufhört zu schäumen, gegen Gerüche kann Steinmehl eingestreut werden (überwiegend zur Pflanzenstärkung/ Düngung)
- Extrakte, Öle, etc.: käuflich zu erwerben, nach Anleitung anzuwenden
Spritzbrühen können zusätzlich aus Backpulver, Lehm, Magermilch, Molke oder Schmierseifen hergestellt werden.
Wichtiger Anwendungshinweis:
Starkzehrer max. alle 1-2 Wochen, Schwachzehrer max. alle 4-6 Wochen mit Brennnesseljauche düngen, da es sonst zur Überdüngung kommt, die die Widerstandskraft der Pflanze schwächt.
- Pflanzen nicht bei starker Sonneneinstrahlung spritzen, um Verbrennungen zu verhindern.
- Nicht direkt vor oder nach Regen spritzen, um Verdünnung zu vermeiden.
- Dosierung beachten, um Verätzungen an den Pflanzen zu verhindern.
Verwendung | Pflanze | Rezeptur (für 1l Wasser) | Verdünnung |
vorbeugend gegen Pilzkrankheiten | Ackerschachtel-halm | Brühe: 100 -150 g frische Sommertriebe oder 15 -20 g getrocknetes Kraut | 1:5 |
Bodendüngung Blattdüngung | Brennnessel | *Jauche: 100 g frisches Kraut | 1:10 1: 20 |
Gegen Blattläuse | Brennnessel | Kaltwasserauszug: 100 g frisches Kraut | unverdünnt, 3 Tage hintereinander |
vorbeugend gegen Pilzkrankheiten, Braunfäule, Milben | Zwiebeln/ Knoblauch | Tee: 10 g gehackte Zehen | unverdünnt |
gegen Kohlweißling | Tomate | Kaltwasserauszug : 1 Hand voll zerstampfte Blätter, 2 h ziehen | unverdünnt |
Blut-, Schildlausherde | Kapuzinerkresse | Tee: 150 – 200 g Kraut und Blüten | unverdünnt einpinseln |
Bodendüngung + Kalimangel Blattdüngung | Beinwell | *Jauche: 100 g Blätter und Stiele | 1:10 1:20 |
gegen Blattläuse, Schnecken. Bei Winterspritzung gegen Blut- und Schildläuse | Farnkraut | Brühe oder Jauche: 100 g frisch oder 10 -20 g getrocknet | 1:10 |
gegen Blattläuse, Milben, Kohlweißlinge, Insekten. Bei Obstbaum-schädlingen | Rainfarn | Tee: 30 g getrocknetes Kraut | 1:3 unverdünnt |
vorbeugend gegen Monilia/ Saatbeize gegen Pilzerkrankungen | Meerrettich | Tee: 25 – 30 g frische Blätter und Wurzeln, 24 h ziehen/ Kaltwasserauszug: 100 g | unverdünnt |
gegen Brombeer-, Erdbeermilbe/ gegen Möhrenfliege, Kohlweißling, Apfelwickler | Wermut | Tee: 30 g frische blühende Triebspitzen oder 2 Esslöffel getrocknetes Kraut, 1 h ziehen/ gegen Brombeer-, Erdbeermilbe | unverdünnt oder 1:2/ unverdünnt |
Universaldünger | verschiedene, gartenansässige Beikräuter zu einer Jauche vergären, z.B. Brennnessel, Schachtelhalm, Beinwell, Zwiebeln, Knoblauch, Kohlblätter, Ringelblumen, Schafgarbe, Rainfarn, Löwenzahn, Hirtentäschel, Vogelmiere, Salbei, Basilikum, Thymian, Minze, Lavendel und Beifuß etc. |
Quellen:
Sachgerechter Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten: Eine Information der Pflanzenschutzdienste der Länder Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Pflanzenschutz im Biogarten. Marie-Luise Kreuter. 5. Auflage 2003. BLV Verlag. www.giftfreiesgaertnern.https://www.giftfreiesgaertnern.de/wissensplattform/wissenswertes/bruehen-jauchen-und-tees/de